KoPI-Vorträge

So. 6.2.2022 17-19 Uhr, Palästinensische Menschenrechtsorganisationen zu Terrorgruppen erklärt
Gespräch mit Vertreterinnen von Addameer und Al-Hag

Am 22. Oktober hat der israelische Verteidigungsminister Benny Gantz sechs international angesehene palästinensische Nichtregierungsorganisationen (NGOs) in den besetzten palästinensischen Gebieten zu „Terror-Organisationen“ erklärt.
Es handelt sich dabei um die Menschenrechtsorganisationen Addameer und Al-Haq, die Kinderschutzorganisation Defence for Children International-Palestine (DCI Palästina), die Landarbeiterunion UAWC, der Frauenverband UPWC und das entwicklungspolitische Forschungszentrum Bisan. Al-Haq ist führend bei der Dokumentation von Menschenrechtsverletzungen, egal ob von israelischer oder von palästinensischer Seite. Al-Haq, Addameer und Defence for Children International -Palestine arbeiten eng mit dem Internationalen Strafgerichtshof zusammen und haben Beweise für Kriegsverbrechen eingereicht.
Wir wollen erfahren welche (möglichen) Folgen/Konsequenzen diese Indizierung für die betroffenen Organisationen, aber auch für die Menschenrechtsarbeit in Palästina insgesamt haben und gemeinsam überlegen, welche Aktivitäten von uns ergriffen werden können.

Anmeldung bis zum 4. Februar 2022 bei:
mariusstark(Ersetze diesen Einschub durch das Email-Zeichen.)gmx.de
Der Link für den Zugang wird am 5.2. 2022 versandt. 

Weitere Infos https://www.addameer.org/israeli_military_judicial_system/administrative_detention
https://www.alhaq.org/about-alhaq/7136.html

 

So. 10.10.2021 Nabila Espanioly,  Palästinensische Jugendliche in Israel: zwischen Herausforderung und Hoffnung

Viele junge Palästinenser:innen haben sich bei den Auseinandersetzungen um Sheikh Jarrah und im israelischen Kernland aktiv beteiligt. Sie sind bereit für ihre Rechte und ihre Freiheit zu kämpfen. Nabila Espanioly gibt uns ihre Einschätzung zur aktuellen Situation und zu den Zukunftsaussichten der jungen Palästinenser:innen in Israel.

Nabila Espanioly , 1955 in Nazareth geboren, ist Palästinenserin mit israelischem Pass, sie hat in Bamberg Psychologie studiert und ist Diplom-Psychologin. Sie ist seit 25 Jahren in der israelischen Friedensbewegung aktiv. Ihr Anliegen ist es, palästinensische und jüdische Frauen in ihrem Wunsch nach Frieden zusammenzuführen. Das von Nabila Espanioly geleitete Nazareth Nurseries Institute hat das Ziel, die Gleichberechtigung zwischen arabischen und jüdischen Israelis zu fördern. Die ehrenamtliche Frauen-Organisation wurde 1984 gegründet. Das erste Projekt war die Gründung einer Kinderkrippe. 1989 wurde dann das frauenpädagogische Zentrum „Al Tufula“ (Kindheit) ins Leben gerufen. https://www.altufula.org/en . Nabila Espanioly wurde für Ihr Engagement 2003 mit dem Aachener Friedenspreis ausgezeichnet.

 

19.7. 2021, Prof. Norman Paech,  Einschätzung von BDS – insbesondere im Hinblick auf Völker- und Menschenrecht

Auch die deutsche Regierung und die EU mahnen immer wieder zur Einhaltung des Völkerrechts. Wie ist die völkerrechtliche Lage in Israel und Palästina? Welches Völkerrecht verletzt Israel? Welche Rechte haben die Palästinenser? Nach einem kurzen Überblick über diese Thematik soll die BDS-Kampagne im Fokus stehen:

  • Politische Gründe für BDS und historische Vorbilder

  • Wie ist der Aufruf zu BDS (Boykott, Desinvestition und Sanktionen) zu verstehen?

  • Was für Sanktionen sind gemeint? Auch solche Sanktionen wie sie gegen Syrien und
    Venezuela verhängt sind?

  • Die BDS-Kampagne behauptet, ihre Forderungen an Israel seien mit dem Völkerrecht vereinbar. Stimmt das? Bedeutet nicht vielmehr die „Kolonisation allen arabischen Landes zu beenden“ die Beendigung des Staates Israel? Und kann das Rückkehrrecht aus dem Völkerrecht abgeleitet werden? Und was bedeutet das Rückkehrrecht genau?

  •  Ist BDS einlegitimes Mittel,umIsrael zur Einhaltung desVölkerrechts zu zwingen?

  •  Was ist zu den Behauptungen des BDS-Beschlusses des Bundestags zusagen, BDS sei antisemitisch und boykottiere jüdische Menschen?

 

18. April 2021, Dr. Shir Hever,  Die „Ein-demokratischer-Staat“ – Initiative  von 17-19 Uhr

Zum Thema: Nachdem die Zwei-Staaten-Lösung mit jeder Siedlungserweiterung und Zwangsvertreibung in immer weitere Ferne gerückt ist, bleibt die Frage, ob es eine Zukunft für beide Völker ohne Besatzung und Apartheid geben kann. Die „One-Democratic-State“- Initiative will darauf eine Antwort geben.

Im Aufruf der Initiative heisst es: „Die One Democratic State Campaign“ (ODSC) ist eine von Palästinensern geführte Initiative, die das Ende des kolonialen zionistischen Regimes fordert und die Errichtung eines einzigen demokratischen Staates im historischen Palästina anstrebt, der auf politischer, sozialer, wirtschaftlicher und kultureller Gerechtigkeit basiert und in dem Palästinenser und israelische Juden gleichberechtigt leben. Die ODSC wurde Anfang 2018 von palästinensischen und israelisch-jüdischen Aktivisten, Intellektuellen und Akademikern in der Stadt Haifa ins Leben gerufen.“

Unterstützer u.A.: Awad Abdel Fattah (früherer Genaralsekretär der Balad-Partei), Galilee, Haidar Eid (Prof. und Autor), Gaza, Diana Buttu (Anwältin, frühere Sprecherin der PLO), Haifa/Canada, Munir Nuseibah (Menschenrechtsanwalt und Prof.), Jerusalem, Ilan Pappe, Haifa , Jeff Halper, Jerusalem, Bassem Tamimi (ein Führer des gewaltfreien Widerstands in Nabi Salah), Miko Peled (Sohn des Generals Matti Peled, Aktivist), USA, Susan Abulhawa (Autorin), USA.

Das Video der Veranstaltung gibt es bei folgenden Links:

AK-Nahost Bremen http://nahost-forum-bremen.de/
auf Weltnetz.tv: https://weltnetz.tv/video/2483-decolonizing-israel
auf youtube: https://youtu.be/-tjEAc9nC8M
Langfassung: https://youtu.be/_JDV0q6FLfo

 

 

28. März 2021, Prof. Dr. Moshe Zuckermann, „Ist Israel ein Apartheidstaat?“

  • „Apartheid“ ist für viele ein Begriff, der nur für Südafrika galt und nicht auf Israel angewendet werden sollte. Nun hat aber die bedeutendste israelische Menschenrechtsorganisation B’Tselem Israel einen Apartheidstaat genannt.
  • Darf/muss man Israel einen Apartheidstaat nennen?
  • Welche politischen oder völkerrechtlichen Auswirkungen ergeben sich
    daraus?

Moshe Zuckermann lehrte er am Institute for the History and Philosophy of Science and Ideas der Universität Tel Aviv. Von Februar 2000 bis 2005 leitete er das Institut für Deutsche Geschichte an der Universität Tel Aviv. Seit drei Jahren ist er emeritiert

Prof. Zuckermann gilt als Kritiker der israelischen Politik und Gesellschaft. Er hat sich zu historischen und aktuellen Themen immer wieder geäußert. Wer schon jetzt einen Eindruck von ihm haben möchte, kann eines der vielen Videos aufrufen, z.B. https://weltnetz.tv/personen/moshe-zuckermann

28.2.2021 Dr. Shir Hever, Israels Strategie gegen BDS“

Ghandi sagte bekanntlich: „Erst ignorieren sie dich, dann lachen sie über dich, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du.“

In den sechzehn Jahren seit ihrer Gründung hat die israelische Regierung eine Vielzahl von Strategien, Taktiken und Maßnahmen ergriffen, um die BDS-Bewegung zu stoppen. Wir werden die erfolgreicheren und die weniger erfolgreichen unter die Lupe nehmen und erklären, welchen Beitrag die israelischen Geheimdienste leisten, und warum das Ministerium für strategische Angelegenheiten versagt hat.

Shir Hever ist Wirtschaftswissenschaftler, Autor und Journalist. Er hat an der Freien Universität Berlin promoviert und lebt in Heidelberg. Sein Forschungsthema sind die ökonomischen Aspekte der israelischen Politik in Palästina: Besatzung, Ungleichheit und der Widerstand dagegen. Er ist im Vorstand der Jüdischen Stimme für einen gerechten Frieden und auch im BIP – BÜNDNIS FÜR GERECHTIGKEIT ZWISCHEN ISRAELIS UND PALÄSTINENSERN

17.1.2021 Prof. Moshe Zimmermann, Israel von innen mit Blick auf die Palästinenser“ (nur als Audio-Vortrag verfügbar)

  • Wie ist das politische Kräfteverhältnis in Israel?
  • Gibt es Politiker/Bewegungen, die eine Zukunftsvision haben
    und/oder die sich für eine friedliche Lösung des Konflikts einsetzen?
  • Wie wird der Konflikt mit den Palästinensern in der israelischen Öffentlichkeit
    wahrgenommen?
  • Gibt es in der israelischen Gesellschaft Gruppen/NGOs, die
    einen Ausgleich mit den Palästinensern anstreben?
  • Gibt es überhaupt Hoffnung auf eine friedliche Lösung?

Moshe Zimmermann, dessen Eltern aus Hamburg fliehen konnten, promovierte 1977 an der Hebräischen Universität Jerusalem über die Emanzipation der Hamburger Juden im 19. Jahrhundert. Die neuere deutsche Sozialgeschichte, die Geschichte der deutschen Juden und des Antisemitismus, die deutsch-israelischen Beziehungen wurden seine Arbeitsschwerpunkte.  Als Emeritus der Hebrew University Jerusalem meldet sich Moshe Zimmermann weiter zu Wort.

29. Nov. 2020: Prof. Helga Baumgarten, „Die aktuelle Lage in Palästina-gibt es noch Hoffnung auf Frieden?“

Helga Baumgarten ist eine ausgewiesene Kennerin der Lage im Nahen Osten, da sie seit den 1980 Jahren dort lebt und arbeitet. Sie ist emeritierte Professorin der Universität Birzeit. Ihr Vortrag hat folgende Gliederung:

  • wer ist verantwortlich für die katastrophale Lage der palästinensischen Gesellschaft heute?
  • welche Rolle spielen die palästinensische Autonomiebehörde und die Zivilgesellschaft?
  • gibt es Hoffnungsschimmer?
  • Was kann und muss die internationale Solidaritätsbewegung tun, speziell auch in Deutschland?

Der Vortrag als Audio.

31.1./1.2.2020  KoPI-Konferenz „Die deutsche Israelpolitik auf dem Prüfstand – behindert die deutsche ‚Staatsraison’ den Frieden in Israel/Palästina?“ 

  • Dr. Rüdeger Baron (AK Palästina im NEFF), Die Sicherheit Israels als deutsche Staatsräson, (der vorgesehene Referent Rudolf Dreßler war leider erkrankt)
  • Prof. Norman Paech (Völkerrechtler, Hamburg), Die deutsche Israelpolitik als verfehlte Vergangenheitsbewältigung
  • Dr. Khouloud Daibes (Botschafterin, Berlin), Wie erleben Palästinenser die deutsche Israelpolitik?
  • Prof. Moshe Zuckermann (Historiker, Tel Aviv), Die deutsche Staatsräson-Doktrin aus israelischer Sicht.
  • Dr. Gerhard Fulda (Botschafter a.D.), Das Ende der Staatsräson – ein Paradigmenwechsel

Interviews mit ReferentInnen.