Grußwort an die Konferenzteilnehmer von Esther Bejarano und Rolf Becker (KoPI-Konferenz, 9. & 10. Juni 2017)

Esther Bejarano und Rolf Becker erklären sich mit Moshe Zuckermann und den anderen Referenten der Israel-Palästina-Konferenz in Frankfurt solidarisch.
Heute veröffentlichte die Redaktion der Zeitschrift für Gegenkultur „Melodie & Rhythmus“ auf ihrer Facebookseite folgende Mitteilung von dem Schauspieler Rolf Becker und Esther Bejarano, Musikerin und ehemaliges Mitglied des Mädchenorchesters von Auschwitz, die sich an den M&R-Autor Moshe Zuckermann und die anderen Referenten der Konferenz »50 Jahre israelische Besatzung« des Deutschen Koordinationskreis Palästina Israel in Frankfurt richtet. 
Die Veranstalter, Referenten und Unterstützer der Konferenz sind seit Monaten wüsten Attacken von dem CDU-Bürgermeister der Stadt, Uwe Becker, von Jutta Ditfurth, »antideutschen« und anderen Neocon-Rechten ausgesetzt. Dabei schreckten einige der Angreifer auch nicht vor der Anwendung von Gewalt zurück.
Hier die Solidaritätserklärung von Esther Bejarano und Rolf Becker:
 
Sie nennen mich
Verräter an meinem Volk
Sie nennen mich
Jüdischer Antisemit
weil ich spreche von dem
was sie tun in Israels Namen
gegen Palästinenser
gegen Araber anderer Länder
und auch gegen Juden
die totgeschwiegen werden
 
Lieber Moshe,
»Zur Zeit der Verleumder« überschrieb Erich Fried vor einem halben Jahrhundert sein Gedicht – nicht ahnend, dass zu den Verleumdern heute die wissenden Ditfurths und ein offenbar unwissender Bürgermeister gehören könnten, die nicht in der Lage zu sein scheinen, zwischen der Kritik an der israelischen Regierung und der Verteidigung von menschlichen Rechten auf Leben zu unterscheiden, sich darüber hinaus anmaßen, als Deutsche darüber zu entscheiden, wer als Jude zu akzeptieren ist. Und das in der Stadt mit der Paulskirche, der »Wiege der deutschen Demokratie« (John F. Kennedy). Dich zitierend: »Wer meint, den Antisemitismus bekämpfen zu sollen, vermeide es vor allem, Israel, Judentum und Zionismus, mithin Antisemitismus, Antizionismus und Israel-Kritik wahllos in seinen deutschen Eintopf zu werfen, um es, je nach Lage, opportunistisch zu verkochen und demagogisch einzusetzen…«
Dir, den mit Dir Referierenden und den Euch zustimmenden Versammelten solidarische Grüße, herzlich

Esther Bejarano und Rolf Becker 

10. Juni 2017